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018 Mit starken Wurzeln zu freien Flügeln

Über ihre Arbeit als Kleinkindererzieherin und einem Windelfrei-Baby in der Kita ist Sarah Schäppi vor rund fünf Jahren, zum Artgerecht-Projekt in Deutschland gelangt. Über die Ausbildungen und den Austausch mit den Menschen im Projekt öffnete sich für sie eine ganz neue und spannende Türe zu einem achtsamen und bedürfnisorientierten Umgang mit Babys und Kindern im Betreuungsalltag. Daraus entstanden schnell Beratungen und Kursen mit Eltern, da wird für Sarah schnell klar: das Erleben von sicherer Bindung und sicheren Beziehungen im Alltag führt zu selbstständigen, offenen und unabhängigen Kindern die in sich selbst zu Hause sind. Sie erlebt immer wieder, wie diese Kinder von Beginn an aus ihrem vollen schöpfen und ihre Kreativität und Potentiale frei entfalten können – dies sind die Menschen, welche unsere Gesellschaft und unser Planet in den kommenden Jahren so dringend nötig haben wird. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass wir alle schon als Säugling nicht viele sichere Beziehung und Bindungen erleben durften. Wie soll ich etwas weitergeben, dass ich selbst (noch) nicht erlebt habe? Ihr Lebensweg und ihre Erfahrungen haben sie immer intensiver nach dem Ursprung für Disharmonie, Unausgeglichenheit, Krankheit, Wut, Enttäuschung oder Trauer suchen lassen. Es war eine Suche die in die Tiefe geht und die sich kontinuierlich rückwärts bewegt – zurück zu den eigenen Wurzeln. Zum Anfang.Auf der Suche nach Antworten und Möglichkeiten hat sie erfahren, dass wir uns bewusst sein müssen, dass wir im Aussen immer auf Auslöser aber nicht auf die Ursache treffen. All ihr erfahrenes, erlebtes und erlerntes (Fach)-Wissen fliesst nun in ihr Vielfältiges Beratungsangebot bei Wurzelkind.ch – Beziehungsgestaltung ein: Für die Beziehung von Eltern und Kindern als Artgerecht-Coach und Lagerleiterin in ihren Familiencamps, für die Beziehung zu meinem Selbst über die Astrologie und pränatale Körpertherapie und für die Beziehung zur Natur und allem Leben als Natur- und Wildnispädagogin.Mit starken Wurzeln zu freien Flügeln.

 

 

Elevator-Pitch: Eine kurze Begegnung, in der du 10 Sekunden Zeit hast zu beschreiben was Du machst (in Bezug auf die Natur und Deine Arbeit)

Alle reden von artgerecht gehaltenen Hühnern, aber niemand von artgerecht aufwachsenden Kindern. Es ist an der Zeit, das zu ändern. Unser Ziel ist es, eine Generation aufwachsen zu sehen, die eine gesunde Bindung an andere Menschen und unseren Planeten hat.

 

Was ist Deine ganz persönliche Verbindung mit dem Wald/der Natur?

Als Kind bin ich immer viel draussen gewesen. Alleine oder mit der Kindergruppe streiften wir durch Felder, Wiesen und Wälder. Mit meinen Eltern war ich viel in den Bergen oder auf Fahrradtour. Mein Vater war mit Leib und Seele ein ehemaliger Pfadfinder und so verbrachten wir viel Zeit draussen. Über die Pfadi wurde der Wald für mich dann immer mehr zum Erlebnis- und Aktionsraum. Erst über meine Teilnahme an einem Artgerecht-Camp in Deutschland fand ich das erste Mal einen „inneren Draht“ zur Natur. Erlebte die Entschleunigung, das bewusste Wahrnehmen und sich nicht nur in sondern eben mit der Natur zu bewegen. Nach dieser Woche begann ich bewusster und mit anderen Augen draussen zu sein. Da wurde ich auch das erste Mal mit sehr vielen Ängsten konfrontiert – z.B. die vor der Dunkelheit. In den Büchern werden immer so grossartige Prozesse und Erkenntnisse beschrieben, die Menschen von draussen mitbringen. Die haben mir immer irgendwie gefehlt. Erst vor einiger Zeit habe ich erkannt, dass „Heilung“ eben mit Bewusstsein zu tun hat und das kommt nicht von einem Tag auf den anderen. Mit jedem Schritt den ich nach draussen ging, mit jedem Schritt den ich aus meiner Komfortzone wagte, entwickelte sich ganz langsam und heimlich auch das Bewusstsein. Nach draussen gehen bedeutet eigentlich im innern ankommen. Im Innen finde ich meine Ressource und im inneren findet Heilung statt, die von da wieder ins Aussen getragen wird. Ich bin überzeugt davon, dass man nur weitergeben kann, was man selbst wirklich bis ins Herzen erfahren hat. Meine eigenen Entdeckungsreisen draussen lies ich so automatisch in meine Arbeit mit den Kindern einfliessen. Bei vielen Gesprächen mit Eltern und Erlebnissen mit Kindern zeigt es mir immer wieder, dass die Natur oder besser „das Strukturlose sein“ viele Probleme im Alltag aufzuweichen beginnt. Die Natur und die Wahrnehmung von ihr ist heute meine wertvollste Ressource. In guten wie in schlechten Tagen. Sie ist sanfte aber beharrliche Lehrmeisterin.

 

Was hat Dich dazu bewegt, die Natur/den Wald mit in Dein berufliches Tun einfliessen zu lassen?

Nach meinem ersten Artgerecht-Camp in Deutschland als Teilnehmerin habe ich bei mir und auch bei den Familien da erlebt, wie viele Alltags-Konflikte wegfallen „nur“ durchs draussen sein und durchs „gemeinsam“ sein. Zufriedene Kinder führen zu zufriedenen Eltern. Zufriedene Eltern wiederum schaffen sich den Raum und die Möglichkeit um achtsam und bewusst auf ihre Kinder einzugehen. Wichtig dabei ist zu wissen, dass die Evolution uns nie dafür vorgesehen hat, dass wir alleine oder zu zweit 7x24h für ein so „kostspieliges Baby“ verantwortlich zu sein. Uns fehlt heute die Unterstützung von anderen Menschen, ein Clan, eine Gemeinschaft. Das sind für mich so wichtige und grundlegende Erkenntnisse, dass ich die unbedingt weiter geben will und meine intensiven Selbsterfahrungsprozesse haben erkennen lassen, dass wir über die Beziehung der Natur viel heilen können.

 

Welche Personen möchtest Du mit Deinem Angebot ansprechen?

Familien mit Kindern, werdende Eltern, interessierte und offene Einzelpersonen

  

Buchempfehlungen

Ich empfehle die Bücher beim Buchhändler in Ihrer Nähe zu beziehen.

Artgerecht – das andere Babybuch, Nicola Schmid

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Slowfamily – sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern, Nicola Schmid und Julia Dibbern

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Die Bücher von Erwin Thoma, z.b. die sanfte Medizin der Bäume;

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Kontaktdaten von Sarah Schäppi

 

Sarah Schäppi, www.wurzelkind.ch

 

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