Marius Tschirky lebt mit seiner Familie im Appenzellerland. Nach dem Kindergartenseminar baute er den ersten Waldkindergarten, die erste Waldschule zusammen mit interessierten Eltern auf. Weil die Anfrage nach Naturpädagogik immer grösser wurde, gab er Kurse und Weiterbildungen, Referate zum Thema „Wie lernt ein Kind in der Natur, freies Lernen und Naturpädagogik per se“. In der Zeit baute er zusammen mit den Waldkindern St.Gallen ein Weiterbildungs-Angebot und ganze Lehrgänge in Naturpädagogik auf. Tschirky war daneben immer im Bereich Musik mit seinen Bands und Projekten aktiv. Da die Nachfrage nach seinen Liedern, für die Arbeit mit Kindern im Wald immer grösser wurde, fing er an, Kinderlieder zu schreiben und spielt diese bis heute mit seiner Formation “Marius & die Jagdkapelle“ oder an Solokonzerten als „Marius der Verschreckjäger“ an Kinderkonzerten in der ganzen Schweiz. Heute lebt er von der Arbeit als Autor und Produzent von Kinderliedern, Hörspielen und pädagogischen Aufsätzen und Konzepten.
Elevator-Pitch: Eine kurze Begegnung, in der du 10 Sekunden Zeit hast zu beschreiben was Du machst (in Bezug auf die Natur und Deine Arbeit)
Hinsitzen, zuschauen und zuhören. Lernen.
Was ist Deine ganz persönliche Verbindung mit dem Wald/der Natur?
Meine Persönliche Verbindung ist die, dass ich mich schon immer, seit Kindesbeinen an in der Natur aufgehalten habe, als Gast und Betrachter. Ein wichtiger Teil ist, dass ich weiss, dass die Natur eine brilliante Lehrerin für verschiedene Bereiche sein kann für Menschen
Was bedeutet der Wald hinsichtlich der ganzheitlichen Gesundheit für Dich?
Der Wald ist für mich ein Seelenheiler und Seelennährer. Ich bin überzeugt, dass der Wald und die Natur, gerade in der technologisierten Welt nicht nur meine Seele aufräumt und mir die Augen öffnet für die wirklich wichtigen Dinge. Ganz einfach also: Geht in die Natur. Ohne Plan und ohne Erwartungen und lässt euch ein, schaut, wie euch geschieht.
Was hat Dich dazu bewegt, die Natur/den Wald mit in Dein berufliches Tun einfliessen zu lassen?
Neben dem ich mich immer schon gerne in der Natur aufgehalten habe, bin ich doch vor allem von dem Lernen mit Kindern in der Natur überzeugt. Hier können sie Dinge für ihr leben lernen, aber auch ganz rudimentär ihre schulischen Lernziele über Naturmaterial erreichen. Die Natur gibt ihnen einen Nährboden, auf dem sie andere Kompetenzen einpflanzen und gedeihen lassen können. Aber schlussendlich war es für mich als Pädagogen immer einfach nur logisch, dass das Lernen mit Kindern in der Natur auf allen Ebenen einfach Sinn macht. Wir Naturpädagogen bekommen ja starke Unterstützung von Entwicklungspsychologen, Lernforschern und so weiter.
Welche Personen möchtest Du mit Deinem Angebot ansprechen?
Kinder und Menschen, die mit Kindern in der Natur lehren und lernen wollen.
Was bringt Deine “Klienten“ dazu, sich auf den Wald einzulassen?
Weil sie aus ihrer Fachlichkeit heraus sehen, dass viele Lernziele im Wald einfach erreicht werden können, viele Kompetenzen draussen wie von alleine und ohne grosses Zutun gefordert und gefördert werden.
Was möchtest Du den Personen, die Dich auf Deinen Natur- und Waldgängen begleiten mitgeben, beziehungsweise worin möchtest Du sie unterstützen?
- Worin siehst Du den Mehrwert Deines Angebotes?
- Was zeichnet Dich und Dein Angebot ganz besonders aus?
Mein Mehrwert ist ganz klar meine Erfahrung. Ich musste mich mit der Thematik „wie lernt ein Kind im Wald“ sehr intensiv auseinandersetzen. Da ich der erste Waldkindergärtner war, hatte ich keine Möglichkeit, mich an Kursen und Lehrgängen in Naturpädagogik weiterzubilden in meinem Bereich – weil es das einfach nicht gab. Also musste ich mich selber reflektieren, konnte mich und meine Arbeit aber auch selber definieren und „erfinden“. Daneben habe ich mich immer zum Thema mit Fachleuten ausgetauscht. Heute kann ich die TN neben praktischen, methodischen Tipps und Unterstützungsangeboten auch auf theoretische Erklärungen über das „wie“ und das „warum“ zurückgreifen und sie daran teilhaben lassen. Und diese Theorie ist über fast 15 Jahre „getestet“ reflektiert worden durch meine Arbeit. Ich kann also alle meine theoretischen Ausführungen mit einem „Und! Es funktioniert so auch in der Praxis“ untermauern.
Buchempfehlungen
Natürlich meines ;). “Guete Morge, liebe Wald“ – da hat es neben vielen Liedern, Spielen und Tänzen auch einige Erfahrungstipps für Menschen, die mit Kindern arbeiten drin.
https://www.marius-jagdkapelle.ch/laedeli
Das letzte Kind im Wald? von Richard Louv
Es gibt so viele heut zu Tage!! Alle Bücher im Zusammenhang mit Natur vom „AT-Verlag“ sind nicht nur sehr schön aufgemacht, sie sind in der Praxis auch sehr gut zu gebrauchen und umzusetzen, weil die Bücher von Praktikern und Praktikerinnen geschrieben wurden.
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