Isabel Knauf
Isabel Knauf liebt Weidenkätzchen. Und Drachen. Was hat das mit Naturheilverfahren und Übergangsbegleitung zu tun? Die Weide ist ein unfassbar lebenswilliger Baum. Man braucht nur einen Zweig in die Erde stecken und sie treibt aus. Man kann Körbe aus ihr flechten, in denen man Kräuter sammeln kann oder andere Nützliche Dinge hineintun. Und sie ist ein schmerzstillender Baum, in dessen Rinde eine Vorstufe der Salicylsäure zu finden ist. Der botanische Name der Weide ist Salix – was in dem lateinischen Wort Salus = Gesundheit wurzelt. Zudem gibt es die Trauerweiden und wer weiß, wie man Trauer verarbeitet, der trägt zu seiner eigenen seelischen Gesundheit bei. All diese Gründe haben Isabel dazu inspiriert ihre Naturheilpraxis „WildeWeide“ zu nennen. Wild, weil sie neben ihrer Ausbildung zur Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Phytotherapie auch Wildnispädagogin gelernt hat. Das führt uns nun auch zu den Drachen. Der grüne Drache steht für die Natur. Drachen vereinen alle Elemente in sich, sie können fliegen, speien Feuer, haben Schuppen und behüten einen Schatz in einer unterirdischen Höhle. Luft, Feuer, Wasser und Erde in einem fantastischen Tier vereint. Wenn wir Menschen uns in Phasen von Übergängen befinden, dann kann es sich wie eine Krise anfühlen. Das Alte löst sich auf und das Neue nimmt erst langsam Form an. Es sind Zeiten der Unsicherheit, des Forschens und Suchens nach Antworten. Krise bedeutet immer Auflösung und Chance. Und manchmal macht es Angst oder sogar Panik. So ein Gefühl, was man bekommt, wenn man sich furchtbar verlaufen hat. In diesen Zeiten ist es gut und heilsam, wenn man sich Unterstützung einlädt. Unterstützung in der Natur, Unterstützung in der Gemeinschaft, Unterstützung bei den Ahnen und Unterstützung bei seiner eigenen Intuition, den eigenen Gefühlen, den eigenen Selbstheilungskräften, der eigenen inneren Natur. Dafür braucht es Zeit und Raum und dafür ist Isabel Knauf da. Sie öffnet Räume in der Natur, in denen Frauen und Mädchen ihre Lebensübergänge bewußt gestalten können und dabei unterstützt werden in Kontakt zu kommen. In Kontakt mit sich selbst und den eigenen Gaben, in Kontakt mit der Gemeinschaft, in Kontakt mit der Natur und in Kontakt mit dem großen Geheimnis, dem Magischen und Zauberhaften der Welt. Inspiriert wurde sie für ihre Arbeit maßgeblich von Sobonfu Some, die uraltes traditionelles Ritualwissens der Dagara (Burkina Faso) mit der westlichen Welt geteilt hat und bei der sie eine dreijährige Ausbildung in naturverbundener Ritualarbeit absolviert hat. „So wichtig wie das Essen für unsere Körper ist so wichtig sind Rituale für unsere Seele (Sobonfu Some)“.
Elevator-Pitch: Eine kurze Begegnung, in der du 10 Sekunden Zeit hast zu beschreiben was Du machst (in Bezug auf die Natur und Deine Arbeit).
„Den Zustand einer Gesellschaft kannst Du daran ablesen, wie es den Frauen geht.“ Dieses Sprichwort hat mich tief berührt als ich es hörte. Und mein Lebensweg mit all meinen Ausbildungen hat mich dahin geführt, dass ich Frauen und Mädchen stärke. Ich helfe ihnen dabei, sich selber zu erkennen, in ihrer Einzigartigkeit, Schönheit, in ihrem Wert und mit ihren ganz besonderen Aufgaben. Die Mittel, die Wege und Werkzeuge, die ich dabei nutze sind Naturheilmittel, Körperarbeit, Naturverbindung und Rituale.
Was ist Deine ganz persönliche Verbindung mit dem Wald/der Natur?
Die Natur sind wir selbst und wir vergessen das oft in unserem Alltag. Wenn ich in der Natur bin dann fällt alles andere von mir ab und ich lande wieder in meinem Herzen und in den Sinnen. Das ist heilsam. Die Natur wertet nicht und gibt auch keine Ratschläge. Das tut unheimlich gut! Und sie ist so voller Zauber und Magie. Da gibt es so viel zu entdecken, so viele Muster, so viele Geräusche und so viele Farben, Düfte, Tiere, Pflanzen. Alles ist so lebendig und immer in Bewegung. Die Natur versorgt uns mit allem was wir brauchen um zu leben. Seit ich das wieder lerne, findet innerlich in mir eine große Entspannung statt und eine immense Ausweitung der Komfortzone. Ich webe nun seit Jahren meine Verbindungsseile zur Natur und es ist wie ein Netz, in dem ich mich immer mehr zu Hause und gut aufgehoben, ja zugehörig fühle. Und dabei fühle ich mich immer noch wie in Kinderschuhen! Ich weiß gefühlt eigentlich nichts wirklich über die Natur. Aber ich entdecke immer Neues und da gibt es diese Sehnsucht nach noch mehr Naturverbindung, ja, nach einem Alltag in der Natur.
Wo siehst Du für unsere Hörer eine Möglichkeit ihre Gesundheit im Zusammenhang mit der Natur/dem Wald zu stärken?
Die Natur ist unsere lebendige Mitwelt. Sie nimmt uns an, wie wir sind und beschenkt uns mit allem was wir brauchen: mit Energie, mit Schönheit, mit Material, mit Gesang, mit frischer Luft, mit Holz, mit Heilpflanzen, mit Fellen etc. etc. Wenn ich in die Natur gehe und sie kennen und lieben lerne, dann merke ich , dass ich von ihr versorgt werde und das gibt echten Halt. Und auch Selbstbestimmtheit. Ich kann mich selber versorgen und für mich ist gesorgt! Ist das nicht wunderbar?
Geh raus in die Natur und entdecke Deine Natur! So wirst Du lebendig.
Was hat Dich dazu bewegt, die Natur/den Wald mit in Dein berufliches Tun einfliessen zu lassen?
Naturverbindung hat mich selber glücklich gemacht und mir Selbstbewußtsein geschnkt. Und das möchte ich anderen genauso ermöglichen.
Welche Personen möchtest Du mit Deinem Angebot ansprechen?
Meine Angebote von Kräuter- und Naturheilkunde, Massagen und Übergangsritualen richtet sich vor allem an Frauen und Mädchen, da sich mein Wissen in diesem Zusammenhang aus eigenen Erfahrungswelten speist. Die Frauen und Mädchen, die zu mir kommen haben bereits eine Sehnsucht nach Naturverbindung, nach selbstbestimmten Ritualen und nach der Entdeckung der eigenen Gaben. Oftmals sind sie auch offen für das uralte wissen indigener Naturvölker und Kulturen, die z.T. vom Aussterben bedroht sind. Ich flechte das alte Wissen, das ich von besonderen Lehrern lernen durfte in meine Arbeit mit ein.
Was möchtest Du den Personen, die Dich auf Deinen Natur- und Waldgängen begleiten mitgeben, beziehungsweise worin möchtest Du sie unterstützen?
Durch die Naturverbindung, die ich anhand von Wildniscamps und Übergansgritualen in der Natur ermögliche entdecken die Frauen und Mädchen ihre eigene Natur wieder. Sie werden lebendig. Emotionen kommen hoch und werden bewegt, Fragen tauchen auf und Tränen wollen rollen. Lachen bricht sich bahnen und Wundersames berührt die Seele. Ich staune selber immer wieder, wie kraftvoll die Magie der Kreiskultur in der Natur wirkt. So schön können die Frauen und Mädchen strahlen, dass es einem tief warm wird ums Herz! Und es macht Hoffnung.
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